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Es gibt eine Menge Diagramme die die Verfügbarkeit von verschiedenen Nährstoffen abhängig vom pH-Wert beschreiben. In der Praxis ist es aber viel komplexer. Die Löslichkeit von Nährstoffen ist abhängig vom pH-Wert. Beispielsweise ist Eisen besonders gut in sauren Böden pflanzenverfügbar. Molybdän hingegen besser in alkalischen Böden. Die Verfügbarkeit von Nährstoffen ist aber nicht nur vom pH-Wert abhängig, sondern auch von der Menge in die einzelnen Nährstoffe vorliegen. Denn im Boden gibt es Antagonismen und Synergismen. Ein Synergismus ist vorhanden, wenn sich 2 Elemente gegenseitig positiv beeinflussen. Das bedeutet die Aufnahme eines Elements fördert auch die Aufnahme eines 2. Elements.

Beispielsweise fördert eine gute Stickstoffversorgung auch die Aufnahme von Magnesium. Ein Antagonismus ist vorhanden, wenn sich 2 Elemente gegenseitig negativ beeinflussen. Wenn also ein Element im Überschuss vorliegt, behindert es die Aufnahme eines anderen Elements. Ein hoher Kalziumgehalt vermindert die Aufnahme von Magnesium. Auf die Verhältnisse kommt es an! Es gibt keinen Mangel ohne gleichzeitigen Überschuss! Der Überschuss kreiert den Mangel! Was immer der falsche Ansatz ist, ist zu glauben, dass viel düngen viel hilft und die Pflanzen dann besser wachsen müssen. Vor allem mit dem Nährstoff Stickstoff wird das aber leider oft falsch gemacht. Auf schwaches Wachstum wird oft mit einer Stickstoffdüngung reagiert. Zu viel Stickstoff behindert aber die Aufnahme von Kalium und Bor. Wenn Stickstoff nicht der limitierende Faktor war, verschlechtert eine weitere Stickstoffdüngung die Situation weiter. Ob eine Pflanze Stickstoff in Form von Ammonium oder Nitrat aufnimmt, macht einen großen Unterschied. Nach Nitrataufnahme gibt die Pflanze in den Wurzelexudaten OH- ab. Nach Ammoniumaufnahme wird H+ abgegeben. Je nach dem, verändert das den pH-Wert in der Rhizosphäre (in direkter Wurzelumgebung) um bis zu 3 pH Stufen. Nach Ammonium Aufnahme wird die Rhizosphäre saurer, nach Nitrataufnahme basischer. Elemente wie Eisen können z.B. nur in saurem Mileu aufgenommen werden. Wenn man einen pH-Wert von 6 und einen EH-Wert von 500mV hat, dann liegt Eisen im Boden als Fe(OH)3 – Eisen (III)-Hydroxid vor. Dieses kann die Pflanze nicht verstoffwechseln. Um Eisen in einer pflanzenverfügbaren Form aufnehmen zu können, braucht es Fe2+ – Eisen (II)-Sulfat. Dieses liegt im grünen Bereich des Diagramms vor. Ob Nitrat oder Ammonium im Boden vorliegt, ist aber nicht nur von der gedüngten Stickstoffform abhängig, sondern auch zu einem großen Teil von den Bodenbedingungen. 1. Das Mulchen des Bodens kann die Eisenaufnahme verbessern, weil die Bodentemperatur niedriger gehalten wird und dadurch weniger oxidative Prozesse im Boden stattfinden. 2. Dadurch bleibt der Boden reduktiver und der Anteil an pflanzenverfügbarem Ammonium ist höher. 3. Durch die erhöhte Ammoniumaufnahme werden die Wurzelexudate saurer und dadurch die Eisenaufnahme besser. Nitrat ist für Pflanzen ein Zellgift. Dieses nimmt die Pflanze über die Wurzel auf und kann es dort in Ammonium umwandeln, denn nur so kann der Stickstoff auch verstoffwechselt werden. Wenn das nicht gelingt, weil z.B. nicht ausreichend Schwefel, Molybdän oder Eisen pflanzenverfügbar ist, gelangt Nitrat in das Blatt. Dort kann es wieder durch sehr energieaufwendige Prozesse in Ammonium umgewandelt werden, oder es kommt zu Nitratablagerungen. Eine hoher Nitratgehalt sorgt für viele freie Amine und ein oxidatives Milieu in den Blättern. Dieses Milieu brauchen viele beißende und saugende Insekten. Ein Nitratbetonte Pflanze ist also auch anfälliger für eine Reihe von Schädlingen. Wenn eine Pflanze Ammonium (NH4+) betont ernährt wird, scheidet sie in Ihren Wurzelexudaten H+ Ionen aus. Diese H+ Ionen wirken versauernd und reduktiv. Wenn eine Pflanze Nitratbetont (NO3-) ernährt wird, scheidet sie OH- Ionen aus. Diese wirken oxidativ. Woher kommt das? Nitrat ist ein Zellgift und muss um verstoffwechselt werden zu können in Ammonium umgewandelt werden. Dieser Prozess benötigt viel Energie und auch Wasser. Nitratbetont ernährte Pflanzen leiden schneller Wasserstress. Wenn die Pflanze Nitrat NO3- aufnimmt und anschließend OH- ausscheidet, braucht sie dafür ein Wasserstoffmolekül. Dieser fehlende Wasserstoff kann aus Wasser H2O entnommen werden. Darum ist bei nitratbetont ernährten Pflanzen die Wassernutzungseffizienz deutlich schlechter als bei Ammoniumbetont ernährten Pflanzen. Wichtig: Auch Nitrat ist wichtig für unsere Pflanzen, aber wie immer kommt es auf das Verhältnis an! 0:00 – 1:21 Die Abhängigkeit vom pH-Wert 1:21 – 2:36 Die Verhältnisse sind wichtig! 2:36 – 4:58 Das Redoxpotential 4:58 – 8:24 Richtig Stickstoff düngen 1 – weitere Nährstoffe 8:24 – 9:06 Man muss ganzheitlich denken! 9:06 – 10:40 Richtig Stickstoff düngen 2 – Schaderreger nicht füttern 10:40 – 13:19 Richtig Stickstoff düngen 3 – Wasser sparen

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